Vega de San Mateo

 
 
Höhe: 850 m
Fläche: 37,85 km²
Bevölkerung: 7.774 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/ Doctor Ramírez Cabrera, 9
35320 Vega de San Mateo
Tel: (+34)928 661 350 DW 123

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Direkt über die Autobahn GC-15
Von Maspalomas/Süden
  Direkt über die Autobahn GC-41 Richtung Telde

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Von Las Palmas de Gran Canaria aus:
  Linie 303
Von Teror aus:
  Linie 214
Von Telde aus:
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Allgemeines

Wussten Sie, dass...
die Glocke auf dem Kirchplatz von San Mateo aus dem Jahr 1803 stammt? Sie wurde von den Einwohnern finanziert, die nach Kuba ausgewandert waren, nachdem sie gehört hatten, dass in ihrem Heimatdorf eine Kirche gebaut wird.


Die Gemeinde Vega de San Mateo erreicht man, indem man vom 8 km entfernten Santa Brígida kommend, "El Madroñal" durchquert. Beinahe die Hälfte des Gemeindegebiets gehört zum Naturschutzgebiet "Las Cumbres", die Gebirgszone von Gran Canaria und eine der wohl abwechslungsreichsten Gegenden der Insel. 47% des Gemeindegebietes gehören zum Naturschutzgebiet der Gipfelregion "Espacio Protegido de Las Cumbres", einer beeindruckenden ursprünglichen Natur. Es erstreckt sich von einer Höhe von 800m bis hinauf in die zentralen Gipfelregionen mit den höchsten Bergen der Insel, dem "Pico de Las Nieves" mit 1.961m, "Los Pechos" mit 1.945m und dem "Roque Saucillo" mit 1.850m.
Hier befinden sich auch die Ursprünge der Täler "Barranco Guiniguada", "Barranco de la Higuera" und "Barranco de la Mina". Diese 3 gigantischen Schluchten führen teilweise ganzjährig Wasser, eine wichtige Voraussetzung für die üppige Vegetation in dieser Region. Sie bieten mit ihren grünen Wiesen, unzähligen Blumen, verschiedenen Nadel- und Laubwäldern einen phantastischen Kontrast zu den imposanten und schroffen Felsen der kargen Berglandschaft und bilden eine der schönsten Naturlandschaften der Insel. Den Namenszusatz "Vega" (Au) trägt die Gemeinde zu Recht.
Im Ort Vega de San Mateo ist ein Besuch in der Pfarrkirche "Iglesia Parroquial de la Vega de San Mateo" in der "Calle Principal", der Hauptstraße, unverzichtbar. Die Kirche besitzt zwei Schiffe, wovon das linke aus dem Jahre 1800 und das rechte aus dem Jahre 1895stammt, deren zentraler oberer Teil von einem Glockenturm gekrönt wird. Er wurde von Luján Pérez entworfen, dem berühmten grancanarischen Künstler und Schöpfer von religiöser Kunst. Die Kirchenglocke wurde erst 4 Jahre nach dem Bau der Kirche hinzugefügt, und sie ist von Ortsbewohnern, die nach Kuba ausgewandert waren, als Geschenk geschickt worden. Der Stil der Kirche ist eklektisch mit klassizistischen Einflüssen.
Die "Alameda de Santa Ana", die Allee bei der Kirche, wurde 1943 angelegt. Die Gemeinde hat dafür Grundstücke gekauft, wo früher eine Bäckerei stand, deren Ofen sich in etwa dort befand, wo heute der Musikpavillon steht. Der Platz mit dem Rathaus und der Kirche sind ein architektonisches Beispiel für den neokanarischen Stil.
Das historische Museum "La Cantonera" ist in einem alten, wunderbar restaurierten Haus reicher Bauern untergebracht und lädt zur Besichtigung der über 12.000 Exponate ein. Das schön restaurierte Haus gilt als eines der wichtigsten volkskundlichen Museen der Kanaren. Exponate wie Möbel, Kunsthandwerke, Gebrauchsgegenstände, sowie landwirtschaftliche Geräte und Handwerk erwarten die Besucher.
Jedes Wochenende findet ein Bauern- und Kunsthandwerksmarkt statt, ein weiterer beliebter Treffpunkt der Ortschaft, der den heute stärksten Wirtschaftsfaktor der Ortschaft darstellt. Hier kann man frisches Gemüse, Obst und natürlich Käse direkt vom Hersteller kaufen.
Die Umgebung von San Mateo ist ebenfalls einen Ausflug wert. Empfehlenswert ist der "Roque Bicacaral" im Gemeindeteil "La Bodeguilla". Von diesem natürlichen Aussichtspunkt, auf halbem Weg nach Santa Brígida, hat man einen herrlichen Ausblick auf die umgebende Landschaft.
Als besondere Ausflugsattraktion gilt der "Barranco de La Mina" zwischen "Las Lagunetas" und "La Yedra". Die Schlucht durchzieht die Insel in Richtung Nordosten und läuft schließlich in der Inselhauptstadt aus. Durch den Barranco fließt seit Jahrhunderten ein kleiner Bach in kleinen Rohren vom Bergtal von Tejeda zum “Barranco de Guiniguada". Die Rohre laufen durch einen Stollen, der wie eine Mine den Berg durchquert, woher auch der Name "Barranco de la Mina" stammt. In der Talsohle gibt es einen kleinen Wasserlauf, der während des ganzen Jahres Wasser führt. Nach regenreichen Tagen kann man Wasserfälle bestaunen, die eine Höhe von bis zu 15m erreichen.
In diesem Tal findet man außerdem noch Reste der alten Lorbeerwälder "Laurisilva" sowie alte Windräder, die der Wasserförderung dienten. Die dschungelartige Vegetation und das Rauschen des fließenden Gewässers sind beeindruckend. Vom oberen Teil des Barrancos kann auf das weiter unten liegende Tal überblicken. Die Flanken der Schlucht sind dicht mit Mandel-, Maronen- und Walnussbäumen bewachsen.
Vom rund 2 km hinter der Ort San Mateo gelegenen Aussichtspunkt "Mirador de Montaña Cabreja", auf dem gleichnamigen Berg, hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Senke des Barranco de Guiniguada, auf einen großen Teil des Gemeindegebietes, auf die mittleren Höhenlagen der Insel und sogar auf die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria.
Auch vom "Mirador Natural de la Cruz y el Montañón" hat man einen guten Panoramaausblick auf das Gemeindegebiet. Vom Aussichtspunkt "Mirador" kann man auf das gesamte Inselinnere blicken, und bei klarem Wetter hat man eine grandiose Aussicht auf den Teide, dem höchsten Berg Spaniens auf der Nachbarinsel Teneriffa.
"Hoya del Gamonal", "Roque del Saucillo" und "Cruz del Saucillo" gehören zum Naturschutzgebiet der Gipfelregion und sind reich an natürlicher Schönheit und beherbergen eine Vielzahl an endemischen Pflanzen.
In der Gemeinde findet man auch sogenannte Naherholungsgebiete, wo man einen Tag unter freiem Himmel verbringen kann: "La Lechucilla" mit mehreren Grillplätzen liegt in einem Kastanienwald nur wenige Kilometer vom Ort San Mateo entfernt. Die "Zona Recreativa de los Llanos de Ana López" liegt in einem Kiefernwald im höheren Teil von "Cueva Grande" mit typischer Vegetation der Gipfelregion der Insel.
Im Gipfelgebiet liegen die tiefen "Pozos de la Nieves", die Schneebrunnen, in denen früher Schnee zu Eis gepresst wurde, woher auch der Name stammt. Das Eis transportierte man bis in den Sommer hinein auf Eseln nach Las Palmas de Gran Canaria. Man kann heute noch einige restaurierte Schneebrunnen besichtigen und dabei den herrlichen Ausblick über die geschützte Landschaft der "Cumbres", die Gipfelregionen, genießen.

Geschichte

Die Geschichte der Gemeinde San Mateo beginnt vor knapp 200 Jahren, als dieses Gebiet noch Tinamar hieß und es hier noch ausgedehnte Wälder gab. Zur Zeit der Altkanarier waren die geographischen Gegebenheiten äußerst günstig für die Viehzucht. Die Folge waren zahlreiche Ansiedlungen in diesem Gebiet. Nach der Eroberung der Insel wurden die Ländereien unter den Eroberern verteilt und San Mateo bildete gemeinsam mit Santa Brígida eine Verwaltungseinheit mit der Bezeichnung La Vega (die Au).

Dieses ausgedehnte Territorium wurde in drei Gebiete unterteilt: "La Vega de Arriba" (die obere Au), das heutige San Mateo (Tinamar); "La Vega de En Medio" (die mittlere Au), die im Gebiet des heutigen Madroñal liegt und die "Vega de Abajo" (die untere Au), die dem heutigen Gemeindegebiet von Santa Brígida entspricht.

Im 18. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl des Ortes La Vega Alta. Da aber die Entfernung zur Kirche von La Vega sehr groß und die Wege eher schlecht waren, entschlossen sich die Bewohner, den Bau einer eigenen Kirche zu beantragen. Nach der Erteilung der Bauerlaubnis wurde im oberen Bezirk von La Vega eine Kapelle errichtet, die dem Heiligen Matthäus, "San Mateo" gewidmet wurde. Im Jahre 1800 wurde diese Kapelle zur Pfarrkirche. Nachdem die kirchliche Unabhängigkeit erlangt war, wurde am 22. Dezember 1800 bei der Königlichen Audienz die vollkommene Unabhängigkeit von Santa Brígida beantragt.

Im Jahr 1801 erhielt der Ort die verwaltungsmäßige Unabhängigkeit, die 1812 vom Parlament von Cádiz bestätigt wurde. So wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Entscheidung des Gerichtshofer der Ort San Mateo von der Gerichtsbarkeit von La Vega getrennt.

San Mateo zählte damals nicht mehr als durchschnittlich 600 Behausungen. Die Wirtschaft konzentrierte sich zu dieser Zeit vor allem auf Landwirtschaft, Viehzucht und auf den Reichtum aus den Wasserquellen. Diese Situation blieb bis in das 20. Jahrhundert hinein unverändert. Doch die landwirtschaftlichen Betriebe waren klein und somit für die Bauern sehr arbeitsintensiv. Bekannt war, und ist auch heute noch, die große Anzahl der Ziegenherden.

Mit dem Aufschwung im Dienstleistungssektors und der damit verbundenen Abwanderung der Einwohner in Richtung Stadt trat eine große Veränderung ein. Außerdem hatte man in andere Bereiche als in die Landwirtschaft investiert, was diesen Sektor in eine tiefe Krise stürzte, die sich lange Zeit hinzog.

Wirtschaft

Vega de San Mateo blickt auf eine lange Tradition in der Land- und Viehwirtschaft zurück, was die Region der günstigen geographischen Lage und den klimatischen Bedingungen sowie dem fruchtbaren Boden zu verdanken hat. Dies wurde begünstigt durch zahlreiche kleine Täler und Schluchten, die mit ihren Wasserläufen für ausreichende Bewässerung der Felder sorgen. Jedoch waren die landwirtschaftlichen Betriebe eher klein und arbeitsaufwendig. Beeindrucken sind die großen Ziegenherden, für die die Region schon früher bekannt war und auch heute noch ist.

Vega de San Mateo war schon immer für die Produktion eines hervorragenden Ziegenkäses bekannt, aber es werden auch Käse aus Kuh- oder Schafsmilch hergestellt. Einige der bekanntesten und besten Käsespezialitäten der Insel werden hier produziert. Wichtig ist auch die Viehmesse, die jährlich in Vega de San Mateo stattfindet.

Die landwirtschaftlichen Betriebe produzieren hauptsächlich für den lokalen Markt, das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf Obst, Gemüse und Kartoffeln. Der Anbau konzentriert sich vor allem auf die fruchtbaren Täler, wo sich dank der natürlichen Wasserläufe die Qualität des Ackerbodens hervorragend für die Landwirtschaft eignet.

Trotzdem sind die landwirtschaftlichen Aktivitäten in der Gemeinde Vega de San Mateo heute nicht mehr so bedeutend wie noch vor Jahren.

Die meisten Arbeitsplätze findet man heute im Dienstleistungs- und in geringerem Maße im Bausektor.

Auch ein Zeichen für die Bedeutung der Landwirtschaft und ein starker Wirtschaftsfaktor in dieser Gegend ist der wöchentliche Bauern- und Kunsthandwerksmarkt. Auf diesem Wochenmarkt werden frisches Obst und Gemüse sowie typische Produkte des heimischen Kunsthandwerkes angeboten. Neben den köstlichen Käsesorten verleihen die hervorragenden Weine den Weinkellereien der Gemeinde hohes Ansehen.

Das Kunsthandwerk dieser Gemeinde produziert vor allem Körbe, kanarische Messer, Lederarbeiten und Holzschnitzereien.