Santa María de Guía

 
 
Höhe: 180 m
Fläche: 42,59 km²
Bevölkerung: 13.811 (1. Jan. 2013)
i              
Touristen-Information
C/ San José, 9
35450 Santa María de Guía
Tel: (+34)928 553 043

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Direkt über die Nord-Autobahn GC-2
Von Maspalomas/Süden
  Direkt über die Süd-Autobahn GC-1
  1. die Umgehungsstraße GC-3 bis Las Palmas/GC
      weiter über die Nord-Autobahn GC-2
  2. über die Landstraße GC-60 bis Tejeda,
      weiter über die GC-15 bis Cruz de Tejeda,
      dort über die GC-150 bis zur Verbindung zur GC-70
  3. über die Autobahn GC-1 auf die GC-200
      und dann weiter bis zur GC-2

Anfahrt mit dem Bus
Ab Las Palmas de Gran Canaria:
  Linie 105 oder 103
Ab dem Flughafen:
  Linie 60 bis Las Palmas de Gran Canaria
Ab Maspalomas:
  Linie 50, 01, 04 oder 05 bis Las Palmas/GC
Ab Mogán und Puerto Rico:
  Linie 01 bis Las Palmas de Gran Canaria

Um den genauen Fahrplan zu sehen, klicken Sie auf die jeweilige Linie
RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

 

 

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Allgemeines

Wussten Sie, dass...
die Ortschaft Guía ihren Namen zu Ehren der Schutzheiligen Virgen de Guía trägt und direkt im Anschluss an die Eroberung durch Sancho de Vargas und Machuca gegründet wurde? Dieser errichtete ebenfalls zu Ehren der Virgen de Guía eine Kapelle und legte damit den Grundstein für eine Siedlung, die von Jahr zu Jahr an Größe zunahm. 1526 schließlich wurde Guía eine von der Nachbarstadt Gáldar unabhängige Ortschaft. Die zwischen dem 17. und 19. Jh erbaute Kirche erhebt sich über den Resten einer alten Kapelle. Santa María de Guía ist von jeher ein Ort der Kultur, der nicht nur mit Stolz auf seine Handwerker mit ihren prächtigen Kunstwerken blickt, sondern auch auf seine Politiker, Musiker, Poeten und Bildhauer, die vor allem im 18. und 19. Jh dafür sorgten, dass Guía zu einem der bedeutendsten Orten der Kanarischen Inseln gehörte. Der Bildhauer Luján Pérez, der Kanoniker Gordillo und der großartige Musikwissenschaftler und Forscher Néstor Álamo trugen dazu bei.

Die Gemeinde Santa María de Guía liegt im Norden der Insel, nur 25km von der Inselhauptstadt entfernt, auf einer Höhe von 180 Meter über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet wird von einer felsigen Küste eingefasst, deren Klippen von der Erosion geformt wurden. Trotzdem verfügt die Gemeinde über drei Strände, die überwiegend von den Einheimischen aufgesucht werden. Das Wellenreiten hat sich zum beliebten Freizeitsport entwickelt, da es einen starken Wellengang gibt. An der Playa de Roque Prieto gibt es einige Naturschwimmbecken. An den Steilwänden in diesem Teil der Küste kann man viele Sportler beim Paragliding beobachten.

Die Stadt Santa María de Guía besitzt einen historischen Kern, der 1982 unter Denkmalschutz gestellt wurde und zu den am besten erhaltenen auf Gran Canaria gehört. In der zauberhaften Altstadt mit ihren außergewöhnlich schönen Häusern mit geschnitzten Portalen und den altertümlichen Gassen erhält man einen Eindruck vom Glanz, den die Gemeinde einst ausstrahlte. Elegante Herrenhäuser mit ihren typischen kanarischen Fronten zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt.

Die kleine Stadt wird von den Einwohnern einfach Guía genannt und liegt am Vulkankrater "Pico de Gáldar". Guía ist nur durch eine Straße von Gáldar getrennt. Bis 1526 gehörte Guía zu Gáldar und diente eher den wohlhabenderen Familien der ehemaligen Großgemeinde als Wohnsitz.

Unter den Gebäuden sticht besonders die Gemeindekirche "Iglesia Parroquial" hervor, die im neoklassizistischen Stil erbaut wurde und von zwei Seitentürmen flankiert ist. In ihrem Inneren befinden sich bedeutende Kunstwerke, Altäre und Statuen des großen grancanarischen Bildhauers José Luján Pérez, der Guìa geboren wurde. Außerdem finden Sie am Rand des Kirchplatzes einen kleinen Steintisch mit einem Schachbrett aus Marmor, der dem ehemaligen Weltmeister Anatoli Karpow gewidmet ist.

Auf der Plaza Mayor findet man ein weiteres schönes Beispiel der örtlichen Architektur, "La Casa de los Quintana", das älteste Haus im kanarischen Stil, erbaut im 17. Jahrhundert. Bemerkenswert sind der Holzbalkon im kanarischen "Mudejarstil" und das historische Familienwappen der Familien Guanarteme und Quintana.

Auch das Gebäude des grancanarischen Künstlers Néstor Álamo ist einen Besuch wert. Das Haus wurde im 17. Jahrhundert erbaut und erst kürzlich, auf Veranlassung der Inselregierung "Cabildo insular" und der Gemeinde Guía, restauriert und soll das Museum des Autors beherbergen. Der vielseitige Künstler tat sich in verschiedenen Bereichen der Musik, sowie als Archivar, Gebäuderestaurator und Erforscher der Geschichte, Kultur und Bräuche der Insel hervor.

Zum kulturellen Erbe von Santa María de Guía gehört auch die Dorfkapelle "Ermita de San Roque" an der Plaza de San Roque im oberen Teil der Altstadt. Das relativ moderne Gebäude wurde im neoklassizistischen Stil aus Kalk und Natursteinen der Insel errichtet.

Die Ermita de San Sebastián dagegen ist eine typisch kanarische Kapelle aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde kürzlich im ursprünglichen Baustils restauriert.

Wer die Natur rund um die Stadt genießen möchte, kann dies im Naturpark "Reserva natural especial del Brezal" tun, ein Heidereservat, wo die verschiedensten Baumarten wie Lorbeerbäume, Kanaren-Stechpalmen, Baumheide, Gagelbäume und Granadillas, ein Passionsblumengewächs, wachsen.

Die Umgebung von Santa María de Guía besitzt ein reiches Ökosystem mit Landschaften, von denen viele unter Naturschutz gestellt wurden. Dazu gehören auch der Naturpark "Parque Rural de Doramas", das Naturdenkmal "Montañón Negro" und das Landschaftsschutzgebiet der "Cumbres", das Gipfelgebiet, die jeweils mit den angrenzenden Gemeinden geteilt werden.

Ein sehr beliebtes Fest ist die berühmte "Fiesta del Queso", das Käsefest, das zuerst im Altstadtkern von Guía und danach in Montaña Alta in der letzten Aprilwochde bis Anfang Mai gefeiert wird. In Montana Alta befindet sich auch die "Casa de Queso", ein seit Januar 2009 vom Präsidenten der kanarischen Regierung eingeweihtes "Haus des Käses". Der "Queso de Flor de Guía", der Blütenkäse, ist die bekannteste Käsespezialität in Santa María de Guía. Man erkennt ihn an seiner blass-gelben Rinde. Sein weiß-gelbes Inneres ist von fester Konsistenz, wenn auch von kleinen Löchern durchzogen, die beim Fermentierungsprozess entstehen. Zu seiner Herstellung wird rohe Kuh-, Schafs- und teilweise etwas Ziegenmilch mit Hilfe des Safts von Distelblüten eingedickt, was ihm seinen Namen verleiht. Dabei werden die Blütenblätter der Distel in Wasser eingelegt und der daraus entstehende Saft zur Gerinnung verwendet. Der “Queso de Media Flor de Guía” der Halb-Blumenkäse wird mit 50% tierischem Lab und 50% vegetarischem Lab (Saft der Distelblüten) hergestellt und schmeckt demnach nicht so intensiv. Das Geheimnis des Blumenkäse liegt auch in der Art seiner Reifung. Er wird auf Schilfgestellen in Höhlen mit geringer Luftfeuchtigkeit gelagert, was ihm sein besonderes Aroma und den Geschmack verleiht. Der Käse hat es geschafft seine eigene Ursprungsbezeichnung zu bekommen. Obwohl der Käse auch aus den Nachbargemeinden stammen kann, bekam er den Namen "Blumenkäse von Guía", da er schon seit dem 19. Jahrhundert vor allem auf dem Markt von Guía verkauft wurde.

Auf dem Montaña del Gallego liegt ein weiterer geschichtsträchtiger und spektakulärer Ort, der "Cenobio de Valerón", eine archäologische Fundstätte, die 1978 zum Kulturgut erklärt wurde. Der Cenobio war ein befestigter Kornspeicher mit Vorratskammern. Ein System aus etwa 300, unterhalb einer gewölbten Decke aus Lava, in den Stein gegrabene Höhlen in einem halbrunden Basaltabbruch, in dem die Guanchen, die kanarischen Ureinwohner, ihre Ernte lagerten. Die nahezu vertikale Lage der Höhlen hoch oben im Berg, bot zudem ausreichend Schutz vor Plünderungen.

Der "Tagoror del Gallego" ist eine weitere archäologische Fundstätte der Insel. Er besteht aus einem Halbkreis, in dem sich drei in Fels gehauene Throne befinden, die von einer Art Sitzreihen umgeben sind. Vermutlich handelt es sich um einen "Gerichtshof" oder Versammlungsplatz der Könige und Priester der Altkanarier.

Geschichte

Nach der Eroberung von Gran Canaria durch die Spanier im Jahre 1483 wird das Land verteilt und Sancho de Vargas und Machuca erhielt einen Hügel zwischen den Tälern Las Garzas und Guía.

Die Geschichte Guías beginnt, als Sancho den Plan zum Bau einer Kirche zu Ehren der Heiligen María von Guía "Santa María de Guía" entwirft. Der Bau begann zwischen 1490 und 1491 und wurde 1509 fertiggestellt. Ab diesem Zeitpunkt kann man davon sprechen, dass die Gemeinde Guía als neue Siedlung existierte.

1526 trennt sich "Guía de Gran Canaria", wie die alte Bezeichnung lautet, verwaltungsmäßig von Gáldar, eine Entscheidung, die bei den Einwohnern von Gáldar nicht auf Wohlwollen stieß. Aus der gegenseitigen Abneigung entwickelte sich eine Verunglimpfung Gáldars als Zwiebel- und Guías als Käsestadt. Dabei wäre die Küche der Kanarischen Inseln ohne diese beiden Erzeugnisse nur halb so interessant. Der erste Bürgermeister von Guía war Fernando Alonso de la Guardia.

Die heutige, zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert erbaute Kirche, erhebt sich über den Resten der alten Kapelle, denn aufgrund des Zuckerrohranbaus stieg die Bevölkerungszahl im Laufe des 16. Jahrhunderts rasch an, was ein größeres Gotteshaus erforderte.

Ende des 17. Jahrhunderts teilte sich der Ort in zwei Viertel, die um die religiösen Zentren herum entstanden sind: eines um die Kapelle "Ermita de San Roque" und das andere um die Kirchengemeinde Santa María de Guía.

1756 wurde in Guìa José Luján Pérez, der bedeutendste Bildhauer der Kanarischen Inseln, geboren. Ein berühmter Gast war auch der französische Komponist Camille Saint-Saëns, der mehrmals in der Stadt überwinterte.

Im 18. Jahrhundert erlebte Guía eine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Blütezeit, was ein starkes Bevölkerungswachstum mit sich brachte.

Im Oktober 1871 wurde Guía zur Stadt erhoben.

Eine weiteres "Kind" dieser Stadt ist Nestor Álamo Hernandez, der 1906 geboren wurde. Von dem Schriftsteller und Komponist stammt sowohl der Text, als auch Melodie für die Hymne der Insel "Sombra del Nublo".

Wirtschaft

Während des 20. Jahrhunderts bildete die Landwirtschaft die Hauptlebensgrundlage der Einwohner von Guía, vor allem der Anbau von Bananen in der Küstenzone, sowie der traditionelle Viehfutteranbau in den mittleren und höher gelegenen Zonen.

Die Gemeinde zeichnet sich auch durch einen großen Wasserreichtum aus, der sich in zahlreichen Brunnen, Talsperren und Wasserbecken widerspiegelt. Auf den fruchtbaren Böden in diesem Teil der Insel wurde zunächst Zuckerrohr angebaut. Seit dem Rückgang des Zuckerrohranbaus auf Gran Canaria wurde vor allem Wein angebaut.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts stellte man auf Anbau von Bananen um. Aber schon Ende desselben Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft vielgestaltiger, der Gemüse- und Obstanbau nahm zu, und Guía wurde zu einer der Inselgemeinden mit der größten landwirtschaftlichen Produktion.

So wird die Region heute von Obst- und Gemüseplantagen geprägt. Im Hinterland Guías wird vorherrschend Viehzucht betrieben. Daher ist der bedeutendste wirtschaftliche Zweig die Milchwirtschaft.

Santa María de Guía ist die Heimat des ungewöhnlichsten Käses des Kanarischen Archipels, der durch die Ursprungsbezeichnungen "Queso de Flor de Guía" und "Queso de Guía" geschützt ist. Eine bekannte Spezialität aus roher Kuh- oder Schafsmilch, für deren Gerinnung Distelblüten verwendet wird, was ihm einen typischen herben Geschmack verleiht.

Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist das Kunsthandwerk. In der Stadt werden die "Cuchillos Canarios", die kanarischen Messer, hergestellt, die sich durch besonders dünne Klingen und durch Einlegearbeiten kunstvoll verzierte Griffe auszeichnen. Das kanarische Messer ist ein Werkzeug, das die Bauern und Viehzüchter der Insel bei sich trugen. Sein Griff wird mit geometrisch geformten Einlegearbeiten aus Metall und Horn verziert. Die Klinge ist mit 15 bis 20 Zentimetern relativ lang.

Auch die Herstellung von Körben und anderen geflochtenen Gegenständen ist in Guía sehr verbreitet.

Strände

Obwohl Santa María de Guía an einer Steilküste liegt, verfügt die Gemeinde über einige Strände, die überwiegend von den Einheimischen aufgesucht werden.

Der Strand San Felipe, der sich am westlichen Ende der Costa de Lairaga befindet, ist über einen gut erhaltenen Weg über die Kreuzung El Pagador zu erreichen. Der Strand mit seinem schwarzen Sand wird nur von wenigen Touristen aufgesucht, ist aber sehr beliebt unter Surfer, da es einen starken Wellengang gibt. Außerdem wird an den Steilwänden in diesem Teil der Insel dem Paragliding gefrönt. In den angrenzenden Restaurants findet man täglich fangfrische Meeresspezialitäten.

Der Strand Playa de Roque Prieto befindet sich nur zwei Kilometer vom Ortskern entfernt im Viertel Atalaya. Hier gibt es ein gut ausgebautes Meeres-Schwimmbad, welches das ganze Jahr über zum Baden einlädt.

An der Grenze zwischen Guía und Gáldar liegt der Strand Playa de Caleta Arriba, auf den sich ebenfalls nur wenige Touristen verirren und man daher die Idylle genießen kann. Er ist eher felsig, windig und mit starken Wellen.

Außerdem findet man noch die Strände Playa de Boquini, er ist ca. 500 Meter lang und nur wenig frequentiert. Er besteht aus Geröll, ist sehr windig und hat eher starke Wellen,

Playa El Roque von ca. 400 Meter Länge und eher mäßig besucht. Er besteht ebenfalls aus Geröll, ist sehr windig und hat eher starke Wellen.

Der Strand Playa Pagador formt ein perfektes Rechteck mit einem Vorsprung des Siedlungszentrums. Er ist ca. 300 m lang, besteht aus Geröll, ist sehr windig und hat starke Wellen.

Weiters gibt es noch einige kleine Strände wie Playa del Altillo, der aber sehr stark frequentiert ist. Er besteht ebenfalls aus Geröll, ist sehr windig und hat starke Wellen.

Der Strand Playa Punta del Angosto ist ein kleiner isolierter Strand, der wenig frequentiert ist und wo FKK betrieben wird. Er besteht aus Geröll, ist sehr windig und hat starke Wellen.