Santa Brígida
Höhe: 520 m
Fläche: 23,81 km²
Bevölkerung: 18.971 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/Nueva 13 1ª planta
35300 Santa Brígida
Tel: (+34)928 648 181 DW 370
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Anfahrt
Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
Über die Schnellstraße GC-4
Von Maspalomas/Süden
Über Autobahn bis Las Palmas dann
über die Schnellstraße GC-4
Anfahrt mit dem Bus
Von Las Palmas de Gran Canaria:
Linie: 24, 301, 302, 303, 311, 318 und 331
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Allgemeines
Wussten Sie, dass...
sich im Jahr 1599 eine der bedeutungsvollsten Episoden in der beschaulichen Geschichte der Gemeinde ereignete? Der holländische Pirat van der Does, der beabsichtigte, Gran Canaria auszuplündern - wie zuvor La Gomera und Santa Cruz de La Palma-, wurde von den Milizen zurückgeschlagen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Vega von Santa Brígida befanden. Die Inselautoritäten waren durch die Holländer gezwungen worden, sich nach Santa Brígida zurückzuziehen. Für die Dauer einer Woche war die Ortschaft Hauptstadt und Hauptquartier. Das heutige Stadtwappen, das am 26. Juli 1955 entwurfen wurde, enthält ein goldenes Band mit der Inschrift "Für Spanien und den Glauben besiegen wir den Holländer" ("Por España y por la Fe vencimos al holandés"), welches an diese Episode erinnern soll.
Die kleine Gemeinde Santa Brígida liegt im Nordosten der Insel, nur 14km von Las Palmas de Gran Canaria entfernt. Das Gemeindegebiet gehört zu den Plätzen mit der größten Vielfalt an Pflanzen und Landschaften. Am beeindruckendsten ist vor allem der Drachenbaum "Drago" im "Barranco Alonso", der über 500 Jahre alt ist und spektakulär an einer steilen Felswand "hängt".
Der Ort Villa de Santa Brígida liegt am Rande eines Tals mit herrlichen Palmenhainen. Daher auch der prähispanische Name des Ortes: "Sataute".
Heute mischt sich in Santa Brígida die landwirtschaftliche Vergangenheit mit der Gegenwart. Wegen der Nähe zur Hauptstadt und der guten Verkehrsanbindung, hat sich Santa Brígida mehr und mehr zu einem exklusiven Wohngebiet entwickelt. Wohlhabende Bürger aus Las Palmas, die der Großstadthektik entfliehen wollen, haben hier ihre spektakulären Villen und stilvollen Wohnhäuser gebaut. Die herrschaftlichen Villen in den von Eukalyptusbäumen gesäumten Gässchen spiegeln die Kolonialisierungsepoche wieder.
Im Ortskern befindet sich die Pfarrkirche von Santa Brígida, die anstelle der alten Dorfkapelle von 1525 gebaut wurde. Diese wurde durch einen Brand zerstört und im neogotischen Stil wieder aufgebaut.
Jedes Wochenende kann man im Ortszentrum den Markt besuchen, der örtliche Erzeugnisse wie Käse, Landbrot, Marmelade, Honig aus handwerklicher Herstellung sowie verschiedene Gebäcksorten anbietet.
Man sollte nicht den Ort verlassen, ohne "La Casa del Vino", dem Haus des Weines, im historischen Ortskern von Santa Brígida einen Besuch abzustatten. Hier können Weine aus lokalem Anbau verkostet werden.
Auch der so genannte "Parque Agrícola Guiniguada", neben dem Palmenhain von "Satautejo", ist einen Besuch wert.
Santa Brígida ist außerdem berühmt für seine schönen Landschaften. Wenige Kilometer vom Ort entfernt liegt ein Naturdenkmal, der Erosionskrater, "Caldera de Bandama", mit einem erloschenen Vulkankessel von 200 Meter Tiefe und einem Kilometer Durchmesser. Die beste Aussicht auf den Vulkan hat man vom gleichnamigen Aussichtspunkt "Mirador de Bandama" aus einer Höhe von 574 m. Von hier aus bietet sich eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Felder, die Hauptstadt der Insel, bis hin in das Gemeindegebiet von Telde. Ganz in der Nähe liegt der Golfplatz von Bandama.
An seiner Nordseite liegt die Höhle "Cueva de los Canarios", die erst im 19. Jahrhundert entdeckt wurden. Sie beherbergt bedeutende libysch-berberische Inschriften und wurde von den Ureinwohnern als Getreidespeicher benutzt.
In der Nähe des Bandama liegt "Atalaya de Santa Brígida", eine Siedlung von Höhlenwohnungen der Ureinwohner, wo heute noch nach alter überlieferter Technik getöpfert wird. Um das alte Kunsthandwerk zu erhalten, wird es von der kanarischen Regierung gefördert. Daher wurde hier auch eine bekannte Schule für Töpferkunst und ein Museum eingerichtet, und es gibt noch kleine Töpferwerkstätten, wo man die Töpfer bei der Arbeit beobachten kann.
Ein Ort, wo prähispanische Geschichte deutlich sichtbar wird, ist die Höhle "Cueva de los Frailes" in der Nähe der Brücke "Puente de la Calzada". Hier findet man weitere 37 natürliche Höhlen, die im Jahre 1933 entdeckt wurden.
Die Gemeinde Santa Brígida ist auch das größte Weinanbaugebiet der Insel. Hier befindet sich die mehrere Stationen umfassende "Weinroute". Die erste Station sind die so genannten Weinpressen "Lagares", Orte in der Nähe des Kraters, wo früher Wein hergestellt wurde. Es gibt insgesamt sieben davon. Vorbei an einem traditionellen kanarischen Herrenhaus, am Kreuz "Cruz del Inglés", führt die Route schließlich zum Ortsteil "Monte Lentiscal", wo sie die hier gekelterten Weine "Vinos del Monte" verkosten können. Der Wein gilt als der beste der Insel.
Geschichte
Die Gemeinde Santa Brígida, die in der Vergangenheit mehrmals den Namen geändert hatte, blickt auf eine lange Geschichte schon vor der Eroberung durch die Spanier zurück. Die Ureinwohner nannten dieses Gebiet "Sataute", was so viel heißt wie “Palme”, wegen des dichten Palmenhains, der seinerzeit dort vorherrschte. Es folgten weitere Namen bis die Gemeinde schließlich den heutigen Namen Santa Brígida, die "Heilige Brigitte", erhielt
Die Ureinwohner dieser Gegend nutzten den Wald, der ihnen Holz für ihre Alltagsbedürfnisse lieferte, zum Leben. Archäologische Funde bei "Atalaya" und "Cueva de los Canarios" belegen dies.
Die Stadt Santa Brígida spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte der Insel, denn im Jahre 1599, als die Holländer unter der Führung Admirals Van der Does, versuchten die Insel zu erobern, war sie für eine Woche lang Hauptstadt und Hauptquartier der spanischen Truppen. Diese zogen sich hierhin zurück, um sich zu sammeln, und schließlich besiegten und vertrieben sie die Holländer.
Die Stadt Santa Brígida wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Isabel Guerra gegründet. Wegen ihrer Nähe zur Hauptstadt, reichlicher Wasservorkommen und fruchtbarem Boden, verteilte die Gemeinde als eine der ersten Ländereien und Wasserrechte an neue Siedler. Dies machte Santa Brígida sehr attraktiv. Die Landschaft veränderte sich dementsprechend sehr schnell. In kurzer Zeit wurde das wirtschaftliche Leben der Region von Weinbergen und den vielen neu entstanden Weinkellereien bestimmt.
Die klimatischen Bedingungen und der fruchtbaren Boden begünstigte die Landwirtschaft. So wurde über lange Zeit im 16. Jahrhunderts Getreide angebaut, das für die Ernährung der Bevölkerung wichtig war. Außerdem wurde Zuckerrohr für den Export nach Europa produziert.
Ab dem 17. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung sprunghaft an, was auch in den folgenden Jahrhunderte anhielt.
Mehrere Ortsteile entstanden: El Monte, La Atalaya, Las Cuevas, Las Goteras, Satautejo, La Angostura, Los Silos, Lomo Espino und Pino Santo.
Heute ist Santa Brígida der drittgrößte Ort der Insel, nach Las Palmas de Gran Canaria und Telde.
Wirtschaft
Im 16. Jahrhundert wurde Getreide und vor allem Zuckerrohr angebaut, das zur Herstellung von Rum verwendet wurde. Im 17. Jahrhundert kam der Weinanbau dazu, dessen Weinstöcke eine einzigartige Landschaft schufen. Der Weinbau, der in dieser Gegend immer noch betrieben wird, genießt ein hohes Ansehen, sowohl auf der Insel, als auch außerhalb. Vor allem die Region um Bandama und Monte Lentiscal ist eines der bekanntesten Weinanbaugebiete der Kanaren.
Im 18. Jahrhundert wurden aus Amerika Kartoffeln und Feigenkakteen eingeführt, die vor allem für die Zucht der Cochenille-Schildlaus genutzt wurde.
Derzeit vermischen sich in Santa Brígida Vergangenheit und Zukunft: die Landwirtschaft, die nur eine untergeordnete Rolle spielt und die Bebauung der Region als Wohngebiet für diejenigen, die etwas abseits der großen, hektischen Stadt in komfortablen, schönen Häusern wohnen möchten. Hierzu hat auch die Fruchtbarkeit dieses Gebietes beigetragen. So macht die Landwirtschaft mehr und mehr dem Wohnbau Platz.
Aber auch die Kunsthandwerker dieser Gegend haben einen ausgezeichneten Ruf, vor allem die Waren der Töpfer. Im Ortsteil La Atalaya findet man noch viele traditionelle Töpferwerkstätten
Die Wirtschaft der Gegend basiert derzeit mehr auf kommerziellen und touristischen Aktivitäten. Dank des milden Klimas, werden in der Gemeinde charmante Hotels und Fincas für Übernachtungen angeboten.