Santa Lucía de Tirajana
Höhe: 680 m
Fläche: 61,56 km²
Bevölkerung: 68.506 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
Avda. de Canarias - Plaza de la Era s/n
35110 Vecindario
Tel: (+34)928 125 260
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Anfahrt
Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
Über die Autobahn GC-1 bis Vecindario
Von Vecindario über Landstraße GC-65
bis Santa Lucía
Von Maspalomas/Süden
Über die Autobahn GC-1 bis Vecindario
Von Vecindario über Landstraße GC-65
bis Santa Lucía
Anfahrt mit dem Bus
Linie 01
Las Palmas de Gran Canaria-Mogán,
mehrere Haltestellen in Vecindario,
alle 20 Minuten
Linie 08
Las Palmas de G.C.-Castillo del Romeral,
alle 30 Minuten
Linie 34
Doctoral-San Bartolomé-Santa Lucía
(bitte nach Abfahrtszeiten fragen)
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RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt
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Allgemeines
Wussten Sie, dass...
Die Salinas de Tenefé eine der wenigen Salzgewinnungsanlagen der Insel ist, die bis heute noch in Betrieb ist? Hier kann man noch gut beobachten, wie das Salz in den Becken aufgefangen und später geerntet wird.
Das Gebiet der Gemeinde Santa Lucía de Tirajana ist schmal und länglich und reicht von der Südostküste bis fast zur Inselmitte. Durch das starke Anwachsen der Bevölkerung in den Ortschaften Vecindario, Sardina del Sur und El Doctoral, die an der Südostküste liegen, ist die Gemeinde inzwischen zur drittgrößten der Insel gewachsen, was die Bevölkerungszahl betrifft. In den letzten 20 Jahren hat die Gemeinde ihre Bevölkerung mehr als verdoppelt.
Die Landschaft in Santa Lucia de Tirajana lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein. Von zahlreichen Aussichtspunkten, kann man Blicke über spektakuläre Landschaften und den Vulkankrater "Caldera de Tirajana" werfen. Er liegt im Zentrum der Insel und ist nach Südosten hin offen. In diesem riesigen Krater liegen die Dörfer Santa Lucía und San Bartolomé de Tirajana. Die gesamte Gegend ist einzigartig in ihrer Kombination von zerklüftetem Relief, botanischem Reichtum, Kulturlandschaften und historisch interessanten Ansiedlungen.
Die Marktstadt Santa Lucía de Tirajana, ein kleiner malerischer Ort mit ländlichem Charme, liegt in der herrlichen Felskulisse des "Barranco de Tirajana", 680m über dem Meeresspiegel. Die weißgekalkten alten Steinhäuser, mit ihren Innenhöfen, den "Patios", schön gestaltete Gassen und Plätze, werden von Palmen und fruchtbaren Feldern umrahmt. Über den Dächern der Stadt thront die Kirche von Santa Lucía. Ein kunsthistorisches Bauwerk, das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zuerst als Kapelle gebaut wurde. Nach mehrmaligem Abriss und Wiederaufbau wurde schlussendlich im Jahre 1905 begonnen, die heutige Kirche zu errichten. Sie zeichnet sich durch eine schöne Fassade aus behauenem Stein und durch ihre weiße Kuppel aus, die ihr eine unverkennbare Silhouette verleiht.
In der Nähe befindet sich das sehr wertvolle Museum "Fortaleza El Hao", mit Funden aus archäologischen Ausgrabungen der Umgebung, welches von einem Privatmann betrieben wird und sich der letzten Festung der Guanchen widmet. Um das Museum herum liegt ein schöner Garten mit einheimischer Flora und Obstbäumen aus verschiedenen Breiten und angeschlossenem Restaurant.
Unterhalb von Santa Lucia, im Krater von Tirajana, überwiegen landwirtschaftliche Gebiete, die Oasen an den treilweise steilen Hängen des Krates bilden. Hier liegen Dörfer wie El Ingenio und La Sorrueda mit schönen Palmenhainen, Agrarland, einem großen Stausee und spektakulären Aussichtspunkten.
Die Ortsteile Doctoral und Vecindario, die mittlerweile zu einer Stadt zusammen gewachsen sind, liegen an der Autobahn GC-1 etwa in der Mitte zwischen dem Flughafen Gran Canaria (Gando) und Maspalomas. Sie sind vor allem bekannt für die Einkaufsstraße "Avenida de Canarias", welche teilweise zu einer schönen Fußgängerzone umgebaut wurde, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten im großen Einkaufszentrum "Atlantico" und dem einzigen Flughafenhotel.
Im Gemeindegebiet gibt es einige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel Pozo Izquierdo, das Mekka der Windsurfer. Pozo Izquierdo wurde zu einem der Hauptaustragungsorte der alljährlichen Windsurf-Weltmeisterschaften gekürt, die hier jedes Jahr im Juli stattfinden. Obwohl ein großer Teil des Gemeindegebiets an der Küste liegt, befindet sich in Pozo Izquierdo der einzige Strand.
Wenige hundert Meter südlich vom Surfzentrum liegen die "Salinas de Tenefé", eine der ältesten und größten Salzgewinnungsanlagen der Insel, in der noch heute Meersalz gewonnen wird. Die Salinen sind seit dem 18 Jahrhundert in Betrieb.
In den höheren Lagen bietet sich als Sehenswürdigkeit, die Festung von Ansite "Fortaleza de Ansite", eine große Vulkanfelsenformation mit zahlreichen Höhlen der Altkanarier, die als Behausungen, Speicherhöhlen und Grabstätten dienten. Besonders interessant sind die Begräbnisstätten in natürlichen Höhlen, die gleich neben den Wohnhöhlen liegen. Begräbnisstätten mit Grabhügeln sind im Gemeindegebiet von Santa Lucía sehr selten. Man hat nur einige Gräber dieser Art in der Nähe des Strandes von Pozo Izquierdo gefunden. Zu der Naturfestung gelangen Sie, wenn Sie von Doctoral/Vecindario in Richtung Santa Lucia fahren und nach “La Surrueda” abbiegen. Dort folgen Sie der Straße ins Tal bis Sie zum Felsen von Ansite gelangen.
Im Ortsteil Taidía, nur unweit von Santa Lucia im Richtung San Bartolomé de Tirajana entfernt, befindet sich die "Burro Safari Las Tirajanas", mit seinem einmaligen, parkähnlichen Garten und etwa 40 handzahmen Eseln. Ursprünglich diente die Anlage nur der Nachzucht der kanarischen Esel. Mittlerweile ist die Burro Safari Las Tirajanas als "Granja Escuela" von der Inselregierung als besonders lehrreich ausgezeichnet worden. Ein Paradies für Erwachsene und Kinder.
Kulinarisch sollte der Besucher von Santa Lucía die einheimischen, meist würzig eingelegten Oliven kosten. Außerdem befindet sich in Sardina del Sur die bekannte Weinkellerei "Bodega de Ansite", die 1993 gegründet wurde und sehr guten, kanarischen Wein herstellt. Bekannt ist auch der Mejunje-Likör, der aus Rum, Honig und Zitrone in einer Kellerei in Las Lagunetas hergestellt wird.
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Santa Lucía de Tirajana war schon vor der Eroberung der Insel dicht besiedelt, was durch zahlreiche Bauten und Gegenstände der prähispanischen Epoche belegt wird. Hier fanden auch die letzten großen Kämpfe der Altkanarier gegen die Eroberer statt.
Richtung Küste findet man eine hohe Felsformation, mit dem Namen Ansite. In dieser sogenannten Festung "Fortaleza de Ansite" versammelten sich die letzten Ureinwohner, wo sie lange von den spanischen Truppen belagert und ausgehungert wurden, sodass sie sich schließlich ergeben mussten. Der Legende nach stürzten sich die Anführer von den Felsen, um nicht in die Hände der Spanier zu fallen. Ansite wurde am 29. April 1483 von den Spaniern erobert, und den Helden wird heute noch mit einer jährlichen Gedenkfeier gedacht. Dass dies einer der letzten Wohnorte der Altkanarier war, bezeugen viele archäologische Funde aus der prähispanischen Zeit sowie zahlreiche aborigine Höhlen, die als Wohnungen und Grabstätten dienten.
Nach der endgültigen Eroberung der Insel vergab die kastilische Krone die Ländereien und Wasserrechte dieser Gegend an Tomás Rodríguez de Palencia, als Belohnung für geleistete Dienste.
Wie in vielen anderen Gebieten der Insel wurde auf den Ländereien Zuckerrohr angebaut, das fast ausschließlich für den Export nach Amerika und Europa bestimmt war. In Sardina del Sur wurde eine Zuckerrohrfabrik "Ingenio Rojo de Tirajana" gebaut, deren Überreste heute noch von damaligen landwirtschaftlichen und industriellen Tätigkeiten in dieser Gegend zeugen. Der Name Sardina stammt vermutlich vom portugiesischen Eroberer "Juan de Sardiña", der von der Küste ins Inselinnere eingefallen war.
Obwohl die Produktion von Zuckerrohr im 16. und 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte, war aber die Basis für die Ernährung der Bevölkerung der Getreideanbau (Weizen, Gerste und Roggen), das in den trockeneren Gebieten ohne Bewässerung angebaut wurde. Ebenfalls wirtschaftliche Bedeutung hatten zahlreiche Obstbaumplantagen und die Herstellung von Körben, Taschen und Hüten aus Palmblättern.
Im 16. Jahrhundert wurde mit dem Weinbau begonnen. Wahrscheinlich wurden zu dieser Zeit auch die ersten Olivenbäume angepflanzt, die heute noch zum Teil existieren. Erst kürzlich wurden sie als heimische Art und somit einmalig in der Welt katalogisiert. Die Früchte dieser Olivenbäume sind sehr beliebt und unter dem Namen "Aceitunas de Santa Lucía" bekannt.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Gebiet mehrfach von Heuschreckenplagen heimgesucht, die mit dem Wind aus der Sahara einfielen. Im 18. Jahrhundert spielte auch der Tabakanbau eine wichtige Rolle.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert begann man in den unteren Lagen der Gemeinde mit dem Tomatenanbau, der so erfolgreich war, dass Santa Lucia zum wichtigsten Tomatenanbaugebiet der Insel wurde.
Im Ort Santa Lucía wurde die erste Kapelle zu Ehren der Hl. Luzie "Santa Lucía" in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut. Im Jahre 1761 beschloß die Bevölkerung, die alte Kapelle, die sich in einem schlechten Zustand befand, abzureißen und eine neue Kapelle in der gleichen Gegend, aber nicht an der gleichen Stelle zu bauen. Diese zweite Kapelle wurde 1761 eingeweiht, jedoch hielt auch sie nicht sehr lange, da sie nicht sehr solide gebaut war. Schließlich wurde auch sie abgerissen. 1788 wurde das Abbild der Hl. Luzie zum Hauptaltar einer neuen Kapelle gebracht. Diese dritte Kapelle ereilte das gleiche Schicksal wie die beiden vorangegangenen. 1905 wurde als Ersatz für die dritte Kapelle die Pfarrkirche von Santa Lucía am zentralen Platz des Dorfes auf einer Erhebung gebaut.
Die heutige Gemeinde Santa Lucía wurde erst 1815, ein Jahr nach dem Bau der Pfarrkirche, gegründet.
Wirtschaft
Bis ins 19. Jahrhundert lebte die Bevölkerung des Gemeindegebietes praktisch ausschließlich von der Landwirtschaft. Zu Beginn des 20. Jahrhundert beginnt man im Südosten der Insel mit dem intensiven Anbau von Tomaten, begünstigt durch gutes Klima, billigen Boden und weiten Ebenen. Die brachliegenden Böden in Küstennähe wurden in Tomatenfelder umgewandelt, und man begann in großen Mengen für den Export zu produzieren. Speicher wurden gebaut, und vor allem wurden neue Brunnen gebohrt. Tausende von Arbeitsplätzen entstanden dadurch, jedoch unter eher schlechten Bedingungen.
Die Marktstadt Santa Lucía besitzt, angeregt durch das Wachstum der Einwohnerzahl, eine florierende wirtschaftliche Aktivität. Vom Ortskern erstreckt sich das Gebiet hin zum Atlantik, wo sich mehr Einwohner und somit mehr Handwerker und Industrie angesiedelten sind als im Bergland.
Im Gemeindegebiet von Santa Lucía wird immer noch das traditionelle Handwerk gepflegt. Die Herstellung von Töpferwaren erfolgt wie bei den Altkanariern ohne Hilfsmittel, nur mit bloßen Händen und nur unter Verwendung von Lehm, Sand und rotem Ton sowie Holz für die Befeuerung der Brennöfen. Für die Herstellung von Körben werden lediglich pflanzliche Fasern verwendet, Stängel von Palmblättern, Palmblätter, Binsen und Rohrkolben.
Auch heute noch ist die Gemeinde Santa Lucía einer der größte Tomatenexporteur der Kanarischen Inseln. Somit spielt dieser Wirtschaftszweig eine starke wirtschaftliche und soziale Rolle.
Das Wirtschaftswachstum im Küstenbereich der Gemeinde wird derzeit vor allem durch den Handel vorangetrieben. An der Südostküste liegen die drei wichtigsten Handelszentren im Südosten der Insel; El Doctoral, Sardina del Sur und vor allem Vecindario. Das Geschäftsviertel zählt zu den bedeutendsten kommerziellen Zentren der Insel.
Aber es wird auch immer noch Landwirtschaft betrieben, wie der Anbau von Früchten und Blumen, die hauptsächlich in Gewächshäusern wachsen. Seit 1960 macht sich auch im Gemeindegebiet von Santa Lucía der Tourismus im Süden der Insel bemerkbar. Viele Einheimische, die im Süden in der der Bauindustrie oder der Tourismusbranche beschäftigt sind, siedeln sich in dieser Gemeinde mit ihrer idyllischen und ländlichen Umgebung an. Auch der Tourismus selber ist ein wachsender Wirtschaftszweig, vor allem wegen der Windsurf-Weltmeisterschaften in der Zone um Pozo Izquierdo.
In der Küstenzone liegen mehrere Salzfelder, die unter dem Namen "Salinas de Tenefé" bekannt sind. Die Salinen sind seit dem 18 Jahrhundert in Betrieb, und bis heute wird hier Meersalz gewonnen.
Strände
Das Gemeindegebiet von Santa Lucía erstreckt sich vom Inselinneren bis zum Meer, wo sich eine 6,5 Kilometer lange Küste erstreckt. Hier liegt auch einer der, vor allem unter Windsurfer bekanntesten Strände, die Playa de Pozo Izquierdo. Dank der hier fast ständig herrschenden starken Winde und hohen Wellen, also die idealen Bedingungen für Windsurfer, haben dazu geführt, dass dieser Strand einer der Austragungsorte der Weltmeisterschaften im Windsurfen ist.
Hier findet man auch das Centro Internacional de Windsurfing, wo man alle nötigen Einrichtungen für die Ausübung dieser Sportart vorfindet. Außerdem gibt es hier ein Schwimmbad und Geschäfte, die sich auf diesen Sport spezialisiert haben.
Weiters findet man Strände an der Punta Tenefé, der Punta de la Gaviota und der Bahia de Formas die in den Mündungen von kleinen Barrancos liegen.