La Aldea de San Nicolás

 
 
Höhe: 33 m
Fläche: 123,58 km²
Bevölkerung: 8.228 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/ Doctor Fleming 57 (Parque de la Ladera)
35470 La Aldea de San Nicolás
Tel: (+34)928 890 378

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
NORDROUTE
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Autobahn GC-2 bis Agaete
  dann Landstraße GC-200
ROUTE INSELZENTRUM
Von Las Palmas de Gran Canaria
 Autobahn GC-4 – Landstraße GC-15
  bis Cruz de Tejeda
  weiter die GC-210 bis Artenara
  und La Aldea de San Nicolás
SÜDROUTE 
Von Maspalomas Autobahn GC-1
  bis Puerto de Mogán weiter die
  GC-200 bis La Aldea de San Nicolás

Anfahrt mit dem Bus
Linie 38
Las Palmas-Puerto Rico-Mogán-La Aldea
Linie 105
Las Palmas de Gran Canaria-Gáldar
Linie 101
Gáldar-La Aldea de San Nicolás

Um den genauen Fahrplan zu sehen, klicken Sie auf die jeweilige Linie
RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

Um den Plan groß zu sehen, klicken Sie auf die Karte

Allgemeines

Wussten Sie, dass...

ein Rechtsstreit vor vielen Jahren La Aldea in Atem hielt? Aufgrund dieses Prozesses fand sich am 14. Februar 1927 der Justizminister in La Aldea ein, um sich ein Bild von den Streitigkeiten unter den Dorfbewohnern zu machen. Ursache des Konflikts war, dass weder die Eigentümer der Gran Hacienda Aldea de San Nicolás noch die Dorfbewohner über Urkunden verfügten, die ihren Besitz verbrieften, und so entfachte ein Kampf zwischen beiden Seiten. Dem Justizminister gelang es, den Rechtsstreit zugunsten der Dorfbewohner beizulegen.

 

La Aldea de San Nicolás liegt im Westen und ist die drittgrößte Gemeinde der Insel. Sie schlängelt sich entlang der Küste, die wegen ihrer vulkanischen Formationen steil und felsig verläuft und von außergewöhnlich wissenschaftlichem Interesse ist, da sie sich im ältesten Teil der Insel befindet. Der höchste Berg der Gemeinde ist "Los Hornos" mit 1440 Metern. Wenn Sie vom Süden nach La Aldea de San Nicolás kommen, sollten sie am "Mirador La Degollada de Tasarte" stoppen. Von hier bietet sich ihnen ein einzigartiger Blick auf ein fruchtbares, von Bergen und Stränden umgebenes Tal, von dessen Fläche 98% als Biosphärenreservat unter Naturschutz stehen.

Die Gemeinde bietet eine Vielfalt an Routen und Wanderwegen, auf denen man die landschaftliche Schönheit des Westens der Insel Gran Canaria genießen kann. Das Gebiet verfügt über eine große Anzahl von Schluchten mit außerordentlich vielen Stauseen, die man bei einer Fahrt über die schmale Bergstraße Richtung Artenara bestaunen kann. San Nicolás ist ein sehr wasserreiches Gebiet und zählt zum größten Regeneinzugsgebiet Gran Canarias.

Der Naturpark "Parque Rural de Roque Nublo" ist das größte geschützte Gebiet der Insel und erstreckt sich über mehrere Gemeinden, darunter auch La Aldea de San Nicolás. Wie der Name schon sagt, befindet sich in diesem Park der berühmte Felsen Roque Nublo, das Wahrzeichen der Insel Gran Canaria.

Auch der "Parque Natural de Tamadaba" liegt zum Teil in dieser Gemeinde, es handelt sich um eine der ältesten geologischen Formationen der Insel.

Das Naturreservat "Reserva Natural de Inagua" ist ein ausgedehnter Fichtenwald, der das alte Massiv im Zentralwesten der Insel bedeckt. Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick auf die Landschaft. Das Reservat gehört zu den Gemeinden La Aldea de San Nicolás, Mogán und Tejeda und ist ein Vogelschutzgebiet.

Aber auch die "Reserva Natural Especial de Güi-Güi" gehört zu den Naturschutzgebieten der Gemeinde. Die einzigartige Geländeform des Gebietes ist ein Beispiel der geologischen Formation der Insel. Das Naturreservat von Güi-Güi ist eine herrliche Landschaft mit endemischen Pflanzen und einzigartigen Seevögeln.

Die Strände und kleinen Buchten der Gemeinde liegen meist an den Mündungen der Schluchten. Wenige Meter vom Ortskern entfernt liegt die "Playa de Aldea", bekannt durch die alljährliche "Fiesta del Charco". Auch in "Tasarte" und "Tasartico", vor allem aber "Güi-Güi" finden Sie noch einsame Strände, die teilweise nur nach langen Fußmärschen oder per Boot zu erreichen sind. 

Geschichte

Dieses Gebiet beherbergte eine der wichtigsten Einheimischen-Siedlungen der Insel, die sich entlang des Haupttals und diverser Schluchten verteilt hatte. Am Eingang der Schlucht von La Aldea befand sich die wichtigste Siedlung: das "Poblado de Caserones". In der archäologischen Fundstätte "Los Caserones" konnten sogenannte "Pintaderas" sichergestellt werden, die möglicherweise als Stempel dienten.

Schon vor der Eroberung der Insel durch die Spanier, erreichten mallorquinische Mönche den Strand von La Aldea und errichteten hier eine kleine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nicolás de Tolentino. Nach der Eroberung durch die Spanier wurde die Dorfkapelle geschlossen und an ihrer Stelle eine Pfarrkirche im Inneren des Tals erbaut, die im Jahre 1783 unabhängig wurde.

1812 wurde das Gebiet zur Gemeinde ernannt, und hieß bis 2005 San Nicolás de Tolentino. Im Laufe des 17. Jahrhunderts erwarb die Familie des Marquis von Villanueva del Prado einen Großteil der Ländereien. Jedoch die undefinierten Grenzen und die widerrechtlichen Aneignungen von Ländereien der Familie, führten zu dem bereits erwähnten Agrarrechtsstreit, der fast drei Jahrhunderte lang währte. Er wurde erst im Jahre 1927 zugunsten der Bauern beendet. Noch heute leben die Einwohner zum Teil in Häusern aus Stein und Erde aus dem 17. und 18. Jahrhundert und in Balkonhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Ein Beispiel hierfür ist die "Casa del Balcón", das erste Haus im Stadtkern.

Wirtschaft

La Aldea de San Nicolás ist eine recht wohlhabende Gemeinde, die landwirtschaftlich geprägt ist. Es werden Orangen, Papayas, Bananen, Mangos, Avocados und vor allem Tomaten angebaut. Nach einem Agrarstreit über mehrere Jahrhunderte lebt der Ort heute in der Hauptsache von seinen ausgedehnten Tomatenplantagen. Die Plantagen sind mit Planen überspannt, was einige Vorteile gegenüber dem offenen Anbau bringt. Die Blätter reiben nicht an den Früchten, und die schädlichen Insekten werden ferngehalten. Allerdings entstehen auch hohe Kosten für die Errichtung und den Erhalt der Gewächshäuser.

La Aldea de San Nicolás wird auch gerne als "Tal der Tomaten" bezeichnet. Neben Tomaten gibt es auch andere landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln, Gemüse und allerlei Früchte. Mit Wasser versorgt werden die Plantagen von zahlreichen Stauseen in den Bergen, die das Wasser aus den Regenfällen im Winter speichern.

Während des Bürgerkriegs kam es zu einer Rezession, sodass außerdem der Anbau von Zuckerrohr eingeführt wurde. Durch den Zuckerrohranbau entwickelte sich eine lokale Rumindustrie. Noch heute kann man die alte Rumfabrik sehen, in der von 1936 bis 1958 der "Ron Aldea" hergestellt wurde.

In den sechziger Jahren werden die ersten landwirtschaftlichen Genossenschaften gegründet, die technologische Erneuerungen einführten, wie zum Beispiel computergesteuerte Bewässerungssysteme, "Hydrophonie" (Anbau ohne Erde) und "Aerophonie" (Anbau in der Luft).

Strände

Entlang der 33 Kilometer Küste, die zur Gemeinde von La Aldea de San Nicolás gehören, wechseln sich Steinstrände, kleine Buchten, Höhlen, und Sandstrände ab. Die Strände sind eher weniger stark frequentiert und liegen in einer fast jungfräulich anmutenden Landschaft.

Die herausragenden Strände sind die Playa de La Aldea, der beliebteste Strand, da er sich im Ort selbst befindet, die Strände Playa de Tasarte und Playa de Tasartico und vor allem die knapp 1km langen Strände von Güi Güi mit ihrem schwarzen feinen Sand und der unglaublich schönen Umgebung.

Güi-Güi ist ein Naturschutzgebiet mit zwei Stränden, Güi-Güi Chico und Güi-Güi Grande, die vor allem zur Hippie-Zeit sehr bekannt waren. Damals lebten hier ca. 500 Hippies. Der Sand kommt allerdings nur bei Ebbe zum Vorschein und auch nur, wenn in den vorhergehenden Monaten keine Stürme waren. Die Strände sind von Tasartico ausgehend nur nach mehrstündigem Fußmarsch zu erreichen und haben keinerlei Infrastruktur. Bei guten Wetter- und Strömungsverhältnissen sind die Strände auch per Boot zu erreichen.