EINLEITUNG

Immer mehr Mitteleuropäer träumen von einem angenehmen und gesunden Leben in der Sonne. Und solange es innerhalb der Europäischen Gemeinschaft ist, bestehen dazu eigentlich keinerlei Bedenken. Als EU-Bürger gibt es keinerlei rechtliche oder behördliche Hindernisse, sein Leben auf den Kanaren zu verbringen, da die Inseln als Provinz von Spanien, entgegen der allgemeinen Auffassung doch ein Teil der Europäischen Union sind!
Einige Tausend Deutsche, Österreicher etc. haben es schon erfolgreich getan, jedoch noch mehr haben es "nicht geschafft" und sind total abgebrannt in die alte Heimat zurückgekehrt oder leben heute als "Strandschläfer" von Almosen, die sie erbetteln, oder von der hiesigen Caritas, die zumindest für Kleidung und Essen sorgt. Eine staatliche Sozialhilfe oder "Stütze" gibt es hier nicht, da für den Staat immer die Familie für solche Fälle zuständig ist.
Anderseits ist man als Arbeitnehmer oder selbständiger Unternehmer hier selbstverständlich in die Sozialversicherung eingebunden, sehr ähnlich wie in Deutschland oder Österreich.

Denken Sie vor einer Übersiedlung immer daran, dass es hier ebenso schwer ist, Fuß zu fassen, wie überall anderswo. Auch hier ist die wirtschaftliche Lage nicht unbedingt rosig. Trotzdem bieten sich auch hier alle Möglichkeiten wie überall anderswo, wenn man bereit ist, viel und hart zu arbeiten, wenn man die richtige Idee hat, und wenn man nicht mit wirklich leeren Taschen ankommt.
Wenn Sie es im Vorfeld schon geschafft haben sollten, Arbeit und Unterkunft zu finden, steht einer Übersiedlung nichts mehr im Weg. Denken Sie aber daran, es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Wir empfehlen immer wieder Folgendes:
Besuchen Sie die Insel mehrfach als interessierter Tourist, zumindest einmal für 4 bis 6 Wochen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre in der Heimat gebliebenen Angehörigen versorgt sind. Leben Sie hier nicht das Leben eines Touristen, dann werden schnell Ihre Geldvorräte erschöpft sein. Versuchen Sie während dieser Zeit als Einheimischer zu leben!
Das bedeutet natürlich auch, dass Sie zumindest Grundkenntnisse der spanischen Sprache haben, eine "Hola" allein genügt mittlerweile nicht mehr. Besuchen Sie Orte an denen sich deutsche Einheimische treffen, und holen Sie sich dort Informationen über Arbeitsmöglichkeiten, Wohngelegenheiten usw. Denken Sie aber gleichzeitig daran, dass die meisten Informationen ungenau oder sogar schlecht sind und machen Sie sich möglichst ein eigenes realistisches Bild. Denken Sie dabei immer daran, dass hinter "allzu hilfsbereiten" Personen oft ein finanzielles Interesse besteht.

Haben Sie genug Informationen gesammelt, und sich Ihr Bild gemacht? Wenn Sie trotzdem noch nicht zufrieden sind - was der Regelfall ist – versuchen Sie es beim Arbeitsamt, "INEM", welches in jeder Gemeinde ist. Dort finden Sie ebenfalls seriöse Arbeitsangebote am "Schwarzen Brett".

So jetzt hätten Sie Arbeit aber keine Wohnmöglichkeit.
Auch kein Problem! Wohnungen gibt es en masse, gute und günstige jedoch wenige. Denken Sie bei der Wohnungssuche daran, dass ein Leben in den Touristenhochburgen meist laut und teuer ist. Betrunkene und grölende, oft aggressive Touristen mit "Kofferradios" sind in vielen Fällen nächtliche Ruhestörer.
In den Stadtteilen, in denen vorwiegend Einheimische leben, ist es weit günstiger, wenn auch nicht unbedingt leiser, da auch die Einheimischen keinerlei Rücksicht nehmen.
Trotzdem, es gibt viele ruhige und angenehme Wohnmöglichkeiten – Sie müssen diese nur geduldig suchen. Am besten ist, Sie kontaktieren einen seriösen Immobilienmakler, und verlangen Sie von vorne herein, nur entsprechende Objekte zu sehen.
Normalerweise werden Ihnen möblierte Apartments angeboten, wobei die Einrichtung wirklich "Geschmackssache" ist. 40 bis 50qm werden für 4-600 Euros pro Monat angeboten, oft kommen noch Strom und Wasser dazu. Es gibt aber auch wunderschöne Bungalows und Häuser, die sich jedoch preislich in Regionen bewegen, die ein Canario nicht bezahlen könnte und würde. Bevor Sie sich also entschließen zu mieten, vergleichen Sie Angebote, schauen Sie sich möglichst viele Objekte an. Achten Sie auf den äußeren Zustand des Objektes, dann wissen Sie bereits, "wo Sie wohnen" werden.
Wollen Sie kaufen, schauen Sie auf den nächsten Seiten.

Haben Sie alles ausgelotet? Arbeit, Wohnung, alles geklärt? Dann steht einer Übersiedlung nichts im Wege.
Wenn Sie nur "mit kleinstem Gepäck" übersiedeln, also Ihr lieb gewonnenes Heim nicht aufgeben wollen, brauchen Sie nicht mehr weiterzulesen. Dann werden Sie wahrscheinlich über kurz oder lang in die Heimat zurückkehren wollen, sei es nach 3 Monaten oder nach 1-2 Jahren. Dafür lohnt sich der Aufwand einer Übersiedlung nicht!
Wollen Sie bleiben? Dann überlegen Sie sich gut, was Sie von Ihrer Einrichtung wirklich auf der Insel benötigen. Denken Sie daran, dass fast alle Wohnobjekte hier mehr oder weniger gut möbliert sind und es fast nie möglich ist, eigene Möbel unterzubringen. Gute Matratzen sollten Sie mitbringen, gute Bettwäsche und alles was Sie fürs Bad benötigen. Porzellan, Gläser, Bilder, Andenken, kleinere Möbelstücke, und natürlich Ihre Kleidung sollten ebenfalls nicht fehlen, denn nur so werden Sie sich auch nach der "Eingewöhnungsphase" noch wohl fühlen. Ihr Auto können Sie ebenfalls ohne Probleme übersiedeln. Alles andere sollten Sie zumindest vorübergehend bei Verwandten oder in Lagerhäusern einlagern, Sie wissen nie, ob Sie doch zurückkehren werden.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, zu übersiedeln:
- Sie überlassen alles einer erfahrenen Spedition und brauchen sich um nichts zu kümmern
- Sie überlassen vieles einer Spedition und machen vieles selber
- Sie können alles selber machen.

Bedenken Sie, auch wenn Sie innerhalb der EU übersiedeln, dass dies bedeutet, dass Sie sich in die Hände von Beamten begeben müssen, die wie überall Götter zu sein scheinen, auch wenn sie hier meistens viel freundlicher erscheinen. Formalitäten lassen sich nur mit allerkleinstem Gepäck vermeiden, welches Sie im Flugzeug oder PKW mitnehmen können.
Auch wenn Sie vieles selber machen können und wollen, empfehlen wir Ihnen, sich unverbindlich mit einem Übersiedlungsspezialist in Verbindung zu setzen. Dort werden Sie über Risiken und natürlich die Kosten aufgeklärt. Danach können Sie frei entscheiden, in welcher Manier Sie übersiedeln wollen.
Wir empfehlen Ihnen die Firma "Phoenix Trans Internacional S.L." in San Fernando zu kontaktieren, mit der wir die besten Erfahrungen gemacht haben. Dort werden Sie wirklich gut und unverbindlich auf Deutsch beraten, und Ihnen wird vorher ein Endpreis genannt, der auch die Kosten für die PKW-Umschreibung beinhaltet, denn gerade diese können bei dubiösen Firmen leicht einige Tausend Euros mehr ausmachen!
Selbstverständlich gibt es viele andere seriöse Übersiedlungsspezialisten. Aus unserer Erfahrung heraus und aus Informationen von vielen Mitbürgern wissen wir aber, dass er mehr "Dummschwätzer" als wirkliche Profis gibt. Wir nennen diese Leute "Gofors".

Gofors, das Phänomen der Alleskönner auf dieser Insel
Sie leben endlich auf der Insel, kennen sich aber nur wenig mit den amtlichen Gepflogenheiten aus, und Sie suchen irgendwo Informationen und womöglich professionelle Hilfe. Sie brauchen nicht zu suchen, die "Hilfe" findet komischerweise sie, in Form von Gofors.
Gofors ist für uns das einzig wahre Wort für das, was die meisten dieser Hilfeleistenden in Wirklichkeit machen, die Amerikaner haben das wohl am besten bezeichnet:
"Go" bedeutet gehen, "for" bedeutet für, also "für (mich) gehen".
Das wäre eigentlich eine positive Einrichtung, wenn nicht viele dieser Gofors nichts im anderes im Sinne haben, als den Hilfesuchenden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sicherlich gibt es auch seriöse Berater/Beratungsfirmen, aber wir haben nur wenige davon kennen gelernt.
Dafür möchte wir Ihnen an dieser Stelle einige wahre Geschichten mit unseren eigenen Worten beschreiben, die sich teilweise wie ein Märchen anhören. Haarsträubend und für uns schon fast kriminell.
Dieser Bericht soll Sie aufschrecken, soll sie immer daran erinnern, sich nicht in die Hände von solchen Alleskönnern zu begeben, sich nicht ausnehmen zu lassen, um dann letztendlich ganz böse draufzuzahlen!
Allein der Gedanke, dass diese Gofors neben Residencias, Baulizenzen, Versicherungen, Übersetzungen, Immobilien, Urlaubsvermietungen, Autoimporte, Umzüge, Verwaltungen und Steuerberatung auch Rechtshilfe bei allen möglichen und unmöglichen Prozessen anbieten, machen uns zu schaffen. Eigentlich fehlt nur noch die Nagelmaniküre, dann wäre es perfekt.

Aber wenn wir dann Werbungen von Gofors auf Flugblättern und in anderen Medien lesen oder hören…
Da wird aus Peter der Pedro, aus Karl wird Carlos, was so herrlich spanisch klingt, nur mit dem Vorteil, dass Pedro "nebenbei" schwäbelt. Pedro ist natürlich auch schon über 20 Jahre auf der Insel, eher 20 Monate, aber das wird vorsorglich verschwiegen. Mit 20 Jahren Inselerfahrung kann Pedro werben, aber nicht als deutscher Gofor ohne Vergangenheit und jegliche Erfahrung.
Seine Erfahrung hat der Gofor unserer Meinung nach meist nur in Internet-Foren oder Zeitungen erworben, wo die Artikel dann den Gegebenheiten entsprechend "interpretiert" werden.
Auf der anderen Seite gibt es die spanischen Gofors, welche die meiste Zeit ihres Lebens in Deutschland verbracht haben und jetzt ihr Glück auf Gran Canaria versuchen, wohl, weil sie keine Zukunft mehr in Deutschland haben. Ihr großer Vorteil ist, dass sie beide Sprachen beherrschen, sowohl Deutsch als auch Spanisch. Erfahrung? Ebenfalls kaum oder wenig, woher auch, wenn Sie in Deutschland aufgewachsen sind!
Wirklich korrekte Information von Gofors in Foren, Zeitschriften und Gesprächen haben wir nur wenig gehört oder gelesen. Ganz im Gegenteil. Es sind immer die gleichen Artikelschreiber, die alles wissen (und vor allem alles besser wissen), aber eigentlich nur für sich selber oder ihre Dienstleistungen Werbung machen wollen.
Selbst "weniger Erfolgreiche", deren Vergangenheit vielen Inselbewohnern nur allzu gut bekannt sind, haben zu jedem Thema einen wichtigen "Alleswisser-Kommentar" abzugeben, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was sie tun sollten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen (dann steht man auch nicht ständig vor der Pleite).

Zitat: (Frage) Darf ich mit meinem deutschen Führerschein auf Gran Canaria fahren?
(Antwort) Lassen Sie sich als Nicht-EU-Bürger hier nieder (Hauptwohnsitz) müssen Sie den deutschen Führerschein nicht mehr umschreiben oder registrieren wie früher! Auf alle Fälle den dt. Führerschein behalten, sonst muss alle 4 Jahre ein Test gemacht werden und man kommt auch ins spanische Punktesystem. Zitat Ende (einschl. Logik- und Schreibfehler!)
Der Urheber dieser Aussage bietet unter anderem ein komplettes Coaching für Auswanderwillige an, vom Umzug, Immobilienkauf, Steuerberatung, Sprachschule, Arbeitsbeschaffung bis zum "was-weiß-ich-was-alles" - gegen gutes Geld natürlich.
Kurzum: Seriöse und korrekte Information auf der Insel zu erhalten ist nicht leicht.

Ein sehr aktuelles Beispiel hatten wir weiter vor im Zitat aufzeigt:
Nachdem wir zum wiederholten Male im Boulevard Gran Canaria Magazin darüber berichtet hatten, dass auch wir Deutschen unseren deutschen Führerschein registrieren (wir nennen es registrieren, das trifft den Sachverhalt am Besten) lassen müssen, sind viele andere Medien auf diesen Zug aufgesprungen und haben darüber berichtet. Das ist sicherlich sehr gut so. Auch Gofors bieten mittlerweile diesen Service an – natürlich gegen Bezahlung. Was uns aber stutzig macht, ist die Tatsache, dass sich vorher niemand die Mühe gemacht hatte, (s)einen (eigenen) Führerschein registrieren zu lassen und seine Klienten darüber zu informieren, wie es bei und nach der Registrierung weitergeht. Überall erhält man die Information, dass man nach etwa 2 Monaten "Bescheid bekommt“.
Bescheid über was?? Bescheid wofür?? Man bekommt eben Bescheid.
Daran ist doch sehr deutlich zu erkennen, dass die Information des Gofors in diesem Falle sehr lückenhaft ist – wohl weil er das Thema Führerscheinregistrierung eben nur irgendwo gesehen oder gelesen hatte. Aber viel Geld dafür kassieren!
Registrieren Sie Ihren Führerschein doch selber, es ist ganz leicht. Selbst wenn Sie nur wenig spanisch sprechen. Die Anleitung gibt es in der “Residentenseite“.

Ein anderes Beispiel, welches uns von verschiedenen Seiten berichtet wurde:
Die Residencia. Die neue (eigentlich die alten) Verordnungen verlangen, dass man einen Wohnsitz, sein Einkommen und seine Sozial- bzw. Krankenversicherung nachweisen muss. Eigentlich wie in Deutschland auch. Jeder Bürger, der hier ganz normal lebt, arbeitet oder seinen Ruhestand genießt, korrekt gemeldet und auch versichert ist, sprich seine Papiere in Ordnung hat, bekommt problemlos eine Aufenthaltsgenehmigung: NIE-Nummer, Meldebestätigung, Einkommensnachweis in Form eines Arbeitsvertrages (auch Bezug von Arbeitslosengeld!) oder Nachweis der Selbständigkeit mit Steuererklärung, Nachweis der Sozialversicherung. Bei Ruheständlern der Renten- und Krankenversicherungsnachweis. Mehr nicht. Natürlich wird die Prozedur von Gofors dramatisiert. Dramatisiert bedeutet in diesem Falle, dass die Gebühren dafür kräftig steigen. Sage und schreibe bis zu 260,- € (!) werden für etwa zwei Stunden Zeitaufwand verlangt, welche sie eigentlich selber erledigen könnten. Die Kosten für die Residencia belaufen sich auf nur 10,-€!! Abzocke! Ein Stundenlohn von 125,-€.
Fair wären etwa 40,-€ bis 50,-€, zahlbar nach Erhalt der Residencia, mit Quittung und Firmenstempel. Vorausgesetzt, es gibt überhaupt eine legal gemeldete Firma!
Bevor Sie in den vorgenannten (und in anderen) Fällen Ihr Portemonnaie zücken, fragen Sie doch einmal nach der Anmeldung als "Autonomo" oder lassen Sie sich die letzte Abbuchung der Sozialversicherung zeigen. Dann werden Sie sehr schnell feststellen, dass hier oft an Vater Staat vorbei gearbeitet wird.
Und sollte die Dienstleistung nicht zu Ihrer Zufriedenheit gewesen sein, wird zur Not die Handy-Nummer gewechselt – Ihr Geld hat man bereits, alternativ wird ein kräftiger Nachschlag verlangt.

Noch ein dreistes Beispiel von Abzocke.
Seit Jahren verlassen mehr Deutsche die Insel als dass sie hierher übersiedeln. Die Gründe sind an dieser Stelle nicht relevant, sondern der Trick, wie man Rückreisewilligen das Geld abzockt. Es werden extrem günstige Transporte und Beiladungen von "privat" angeboten, weil eben der "Privatier" ansonsten leer zurück nach Deutschland fahren müsste. Er, der "Privatier", fahre mindestens einmal im Monat von Europa nach Gran Canaria, weil es doch immer noch so wahnsinnig viele übersiedlungswillige Deutsche gäbe. Etwa 35 Personen sind mittlerweile auf diesen Betrug hereingefallen. Billige Transporte von Privat sind schließlich weitaus günstiger als Phoenix Trans Internacional und die anderen seriösen Transportunternehmer. Niemand kam dabei auf die Idee zu fragen, welche Firma hinter diesen monatlichen Transporten nach Gran Canaria überhaupt steht. Auf eine Rechnung wurde immer verzichtet – sonst würde es ja teurer werden – ebenso auf eine Versicherung. Kurzum, der LKW wurde sogar im Beisein des Auftraggebers beladen und dann zum Festland verschifft. Bei der ersten, spätestens bei der zweiten Übernachtung des Fahrers wurde jedes Mal der LKW aufgebrochen und sein Inhalt gestohlen. (26 LKW-Inhalte sowie 11 PKWs sind bisher bekannt). Die Anzeigen wurden selbstverständlich bei der zuständigen Guardia Civil erstattet und den Eigentümern der Waren ausgehändigt – mit dem Hinweis, dass "man" mit sowas schließlich nicht rechnen konnte, absolut schuldlos sei und daher auch für den Schaden nicht aufkommen könne. Ein tolles Geschäft – aber nur für die Betrüger! Übrigens, die Chance der Betrogenen auf finanziellen Schadensersatz ist sehr gering, sprich Null, denn wer gibt schon freiwillig zu, dass er Schwarzarbeit am Finanzamt vorbei gefördert hatte ….
Und die Moral von dieser Geschichte: Geiz ist geil, aber nicht für alle! Anstatt sich bei bekannten Firmen über Kosten und Bedingungen zu informieren, wird der erstbeste Gofor engagiert, welche nur auf seine Gelegenheit wartet.

Das vorletzte Beispiel handelt von Gofors, welche für jeden und alle gegen monatliches Cash-Entgelt alles erledigen. Der Besitzer eines gastronomischen Betriebes hat sich in die Hände eines solchen Gofors gegeben, den er sich nicht einmal selber ausgesucht hatte. Der Gofor hatte sich IHN wohl ausgesucht. Firmenanmeldung, Sozialversicherung, Arbeitsverträge, ALLES erledigte der Gofor für seinen neuen Kunden. Die Wahrheit kam ans Licht, als einer der Angestellten (bereits) nach 2 Monaten nicht mehr zur Arbeit erschien. Der Wirt ließ über den Gofor eine Kündigung schicken. Das Resultat waren knapp 7.000,-€, welche der Wirt dem Arbeitnehmer nachzahlen musste – und ihn somit in die Insolvenz trieb. Wie konnte das passieren? Ganz einfach: mit dem Arbeitnehmer war mündlich eine Aushilfstätigkeit, halbtags vereinbart worden. Der Arbeitsvertrag sollte genauso ausgestellt werden. Leider hatte der Gofor "vergessen", einen Arbeitsvertrag zu erstellen und diesem vom Arbeitnehmer unterschreiben zu lassen. Der Lohn wurde ohne Gehaltsabrechnung nur auf einer Quittung bestätigt. Beim Arbeitsgericht klagte der Arbeitnehmer dann auf eine Ganztagsstelle (nicht halbtags), Fachkraft (keine Aushilfe), nicht vollständig ausbezahltes Gehalt und Lohnfortzahlung bis zum Arbeitsprozess. Er gewann in allen Punkten, weil der Wirt nicht in der Lage war, die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Papiere vorzulegen.
Der Gofor ist trotz mehrfacher Zusage vorsorglich nicht als Zeuge vor Gericht erschienen. Er hatte sein Geld bereits erhalten!

Das letzte Beispiel: An jeder Ecke schießen neue Dienstleistungsbüros aus dem Boden. Dort werden neben allen Arten von Dienstleistungen auch Versicherungen angeboten, welche ein eventueller Kunde nicht benötigt, aber gegen Geld "auch unbedingt haben" muss. Abgesehen davon, der Kunde weiß nur in seltenen Fällen, dass der Versicherungsvertreter zwar mit einem bekannten Namen wirbt, aber in Wirklichkeit kein so genannter Hauptvertreter ist.
Ein jeder kennt dies doch aus Deutschland: alle Versicherungsbüros einer "Marke" sehen gleich aus. Auch hier ist dies nicht anders. AXA, Mapfre, Liberty, um nur einige Namen zu nennen, haben im Inselsüden eigene Vertretungen, welche sie eben genau an der immer wieder gleichen Büroausstattung mit der gleichen Schaufensterwerbung etc. erkennen können. Sie ist immer gleich!
Ganz sicher wird in diesen Büros keine andere Dienstleistung angeboten.
Die Allianz Versicherung hat leider im Süden KEINE Niederlassung!!!
Wieso, fragt man sich, wird trotzdem "mit einem guten deutschen Namen" geworben? Die Antwort ist für mich ganz leicht: Womit denn sonst? Der gute Name ist für Deutsche "Gesetz". Ein Beispiel: Der Mann von der Hamburg-Mannheimer oder der Allianz ist der seriöse Berater von nebenan, dem man vertrauen kann. Der Kaiser unter den Beratern. Da geht man gerne hin, egal, wie das Büro eingerichtet ist und egal, ob es überhaupt ein richtiges Versicherungsbüro gibt. Die Mentalität der Deutschen wird schamlos ausgenutzt.
Wenn Sie von einem offiziellen Liberty-, AXA-, oder Mapfre-Vertreter sehr umfassend informiert wurden und danach die neue Polizze SOFORT und meist auch in Deutsch ausgedruckt werden kann, sollten Sie bei Dienstleistungsbüros stutzig werden. Polizzen mit "Vorläufiger Deckung" und ähnliches sollten Sie auf keinen Fall akzeptieren.
Besser wäre es, darüber nachdenken, trotz des netten "Beraters von nebenan", die Bedingungen der Mitbewerber vor Abschluss eines Vertrages zu erfragen, welche im Regelfall AUCH Deutsch sprechen. Oft sind sie sogar günstiger, weil sie einen gewissen Handlungsspielraum haben und weniger Beteiligte Prämien kassieren. Geld welches Sie als Kunde bezahlen müssen.
Im Falle eines Falles haben Sie kaum eine Hilfestellung zu erwarten, eben weil es sich nur um eine Untervertretung gehandelt hatte. Wir haben uns in diesem Jahr einige Beispiele dazu anhören müssen.

Ganz zum Schluss: Uns wurde von einem Neuinsulaner der Bericht eines weiteren Gofors vorgehalten, in welchem sehr eindeutig steht, dass man seinen deutschen PKW auf Gran Canaria 6 Monate lang fahren darf. Danach müsse er wieder ausgeführt, oder eben importiert werden. Bei diesem Gespräch wurden wir vom Boulevard Gran Canaria Magazin beschimpft, weil wir doch in unserem "Blättchen" etwas anderes geschrieben haben oder hätten, wohl weil wir unsere eigenen Anzeigenkunden (in diesem Falle die Firma Phoenix Trans Internacional) hofieren wollen.
Stimmt, wir hatten immer etwas anderes geschrieben. Nur eben hatten wir vergessen zu erwähnen, dass unsere Ausführung korrekt ist. Glücklicherweise konnten wir schließlich den Anrufer überzeugen und vor eventuellem Schaden bewahren.
Bei einem weiteren Neuinsulaner war es bereits zu spät: das Fahrzeug war beschlagnahmt worden und steht bis heute (Oktober 2013) unter Verschluss. Wenn Sie Ihr Fahrzeug dann bei der Polizei auslösen und zwangseinführen müssen, weil Dummheit nicht vor Strafe schützt, möchte ich den Gofor sehen, der die Kosten für Sie übernimmt!
Komisch? Als alter Insulaner denken wir da mittlerweile anders. Unserer Meinung rechnen Gofors immer wieder mit der Mentalität der Deutschen. Warum soll sich ein Deutscher an eine "teure" Gestoria oder Spedition wenden, bei welcher er sein Fahrzeug unverzüglich nach Übersiedlung dem Zoll vorzuführen hat, wenn ein "günstigerer" Gofor ihm dafür 6 Monate Zeit lässt! Geld kann man doch sparen, Kosten reduzieren.

Wir möchten Sie nur eindringlich ersuchen, sich nicht verschaukeln zu lassen. Informieren Sie sich unbedingt vorher bei verschiedenen Firmen, Treffpunkten, Bekannten, Residenten. Misstrauen ist immer gut. Überlegen Sie immer vorher, was Sie in Deutschland in "dieser Situation" machen würden: Hänschen oder Hans. Ihren neuen Golf kaufen Sie auch nicht beim Opelhändler!
Gofors nutzen die jeweilige wirtschaftliche Lage, egal ob gut oder schlecht, immer zu ihrem eigenen Vorteil! Sie brauchen Gofors nicht zu suchen, sie finden Sie, denn es ist Ihr GELD, welches man Ihnen hemmungslos abnehmen will und wird.